Spinnerei nach Fahrplan: Kunst in der Wiesenau

Es waren und sind erschwerte Bedingungen, denen die Kultur auch an Schulen zu trotzen hat. Dennoch liess die Wiesenau ihr Filmprojekt mit Frauke Jacobi vom Figurentheater St. Gallen und dem Filmkünstler Tobias Stumpp nicht platzen: Theater- und Filmworkshops mit den Sechstklässlern fanden digital statt. Umso grösser war die Freude, als die selbst gebauten Stabpuppen kurz vor den Sommerferien doch noch St. Margrethen bevölkerten. Im Eselschwanz, am privaten Swimmingpool und sogar im Garten des Altersheims Fahr konnte man die Filmteams treffen (https://www.kulturagent-innen.ch/de/dokumentation/figurentheater-film), während die Zweitklässler mit dem Projekt St. Margwitzig für Schmunzeln sorgten (https://www.schulestm.ch/st-margwitzig-ein-schmunzelprojekt). Eine Mundharmonika- und eine Tinwhistleklasse wurden gegründet. Es ist wie immer Bewegung im Kunstbereich der Wiesenau, neu mit einem besonderen Motor: Seit rund einem Jahr nimmt die Primarschule nämlich als eine von 18 Schweizer Pionierschulen am Projekt «Kulturagent.innen für kreative Schulen» teil (https://www.kulturagent-innen.ch). Während vier Jahren wird die Schule von der Kulturagentin Barbara Tacchini betreut. Ziel ist, gemeinsam mit Schulleitung, Lehrerkollegium und SchülerInnen die Angebote der kulturellen Bildung individuell für jede Schule weiterzuentwickeln.

Im sogenannten «Kulturfahrplan» wurden alle Gedanken und Pläne zusammengefasst. Für die Realisation von Projekten mit professionellen KünstlerInnen stehen während der Projektdauer zusätzliche Kunstgelder der Stiftung Mercator und des Kantons SG zur Verfügung. Aus den vielen Projektideen wählt das Kollegium diejenigen aus, in denen die Kinder möglichst viel Raum und Gelegenheiten haben, selbst KünstlerInnen zu sein.

Passend zur Baustelle für den Erweiterungsbau der Wiesenau wird deshalb ab Dezember ein Baucontainer auf dem Schulareal stehen, gut sichtbar für alle, mit einem Klavier auf dem Dach. Ein Klavier, das Regen und Schnee trotzt. Abwechselnd mit KünstlerInnen aus den Bereichen Film, Tanz und Bühnenbau wird sich der St. Gallener Komponist und Klangwart Roman Rutishauser an ausgewählten Tagen dort einnisten, bis sie schliesslich umziehen in den alten Kindergarten und die Einweihungsfeier des Um- und Neubaus mitgestalten. Die KünstlerInnen laden die Kinder und Jugendlichen unter dem Motto «Verwandlungen» zu einer besonderen Zusammenarbeit ein, mit Sounds, Film, Tanz, Wort und Licht das Schulhaus immer neu zu verwandeln. Dabei wird genutzt, was einem begegnet, sei es Baustellenlärm, knifflige Matheaufgaben oder Weihnachtslieder. Manche Verwandlungen bleiben nur für kurze Zeit, andere vielleicht für immer. Experimentieren und Spinnen sind ausdrücklich erwünscht, und dank der Offenheit des Projekts können auch Corona-Schutzkonzepte möglichst kreativ genutzt werden. Der orange Baucontainer übrigens gehört der Klausgesellschaft St. Margrethen, die sich freut, dass ihr «Pavillon» trotz abgesagtem Kerzenziehen im Pärkli was Schönes beherbergen kann: Den Ideenschatz für die Einweihungsfeier des Erweiterungsbaus Wiesenau im September 2021!

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