Elternbildungsanlass – «Wie Kommunikation gelingt»

Kommunikation – ein wichtiges, alltägliches und anspruchsvolles Thema, welches nicht zu unterschätzen ist und Schritt für Schritt angegangen werden muss, um Erfolge zu erzielen.

Das ultimative Rezept für klare Kommunikation?

  • 250g Ich-Botschaften
  • 250g Aktives Zuhören
  • 4 Ohren
  • 1 Beobachtung des Verhaltes (ohne Bewertung oder Urteil)
  • 500g Bedürfnisse
  • 1 Prise Humor

Frau Annette v. Schulthess, Erwachsenenbildnerin SVEB und Kommunikationstrainerin, hielt am vergangenen Dienstagabend zu diesem facettenreichen Thema in der Aula des Schulhauses Wiesenau für interessierte Eltern ein äusserst spannendes Referat. Das oben erwähnte Grundrezept mit verschiedenen Werkzeugen für eine gelingende Kommunikation diente als roter Faden und wurde von der Referentin Schritt für Schritt erläutert. Die Werkzeuge veranschaulichte sie mit praktischen Beispielen und schloss dabei die Eltern in ihren Vortrag mit ein.

250g Ich-Botschaften – Worum geht es mir?

Mit „Ich-Botschaften“ wähle ich den sichersten Weg, mich so auszudrücken, dass mich mein Gegenüber versteht. Dabei nutze ich die Chance, dieses mit meiner gut überlegten Wortwahl nicht zu verletzten. Versteckte „Du-Botschaften“ vermeide ich.

250g Aktives Zuhören – Was geht in der anderen Person vor?

Sich verstanden zu fühlen ist ein menschliches Grundbedürfnis. Durch aktives Zuhören fühlt sich mein Gegenüber erstmals ernst genommen und verstanden. Unsicherheiten können vor Ort geklärt und Missverständnisse verhindert werden.

4 Ohren – Sach-, Appell-, Beziehungs- oder Selbstoffenbarungsohr?

All unsere Nachrichten werden über vier Kanäle versandt, während das Gegenüber mit vier verschiedenen Ohren zuhört. Es gilt, die vier Ohren gezielt einzusetzen. Die Verständigung funktioniert am besten, wenn ich mir bewusst bin, welches Ohr ich in der aktuellen Situation besonders nutze. In Konfliktfällen hilft es, das Sach- und das Selbstoffenbarungsohr möglichst weit zu öffnen.

1 Beobachtung des Verhaltens – Sich auf das Verhalten und nicht auf die Person beziehen

Möchte ich meinem Gegenüber mitteilen, was mich stört, sollte ich den Fokus auf dessen Verhalten und nicht auf die Person zielen, sonst fühlt sich diese persönlich angegriffen. Aus diesem Grunde ist der Gebrauch von Verben zu empfehlen, welche Verhaltensweisen beschreiben. Adjektive hingegen gilt es eher zu vermeiden, da diese oft wertend sind und sich auf die Person beziehen.

500g Bedürfnisse – Was ist der Grund dafür und was bringt das?

Das Hinterfragen vermeintlicher Bedürfnisse führt meist zu neuen Lösungsansätzen. Oft hilft auch die Frage weiter: „Ist dies die einzige Möglichkeit, zum erwünschten Zustand zu gelangen?“

1 Prise Humor – Ist mein Problem wirklich so wichtig?

Lockerheit und eine gelassene Haltung können in bestimmten Situationen auch in Bezug auf die Kommunikation hilfreich sein.

Zusammenfassend wies die Referentin daraufhin, dass ein sofortiger Einsatz aller vorgestellten Werkzeuge im Alltag natürlich nicht realistisch ist. Sie betonte und empfahl deshalb, sich vorerst bewusst auf einzelne Rezeptzutaten zu konzentrieren, diese Schritt für Schritt anzuwenden und schliesslich in die alltägliche Kommunikation einzubauen.

So bleibt zu hoffen, dass die Anwesenden all die wertvollen Inputs im Umgang mit Kommunikation mit nach Hause nahmen und versuchen, sie im Alltag umzusetzen.

St. Margrethen, 21.9.2023, Jana Hüttenmoser

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